Geschichtliches

Erwähnenswert sind neben der „Glungezer-Hütte“ und der „Lizumer-Hütte auch die geschichtlichen Hintergründe, die es für interessierte Hobby-Historiker zu entdecken gibt. Die Funde aus der Vorzeit reichen zurück bis in die Steinzeit und die Bronzezeit.

Geschichtliche Funde & Hintergründe

Funde aus Hornstein zeigen, dass bereits vor 7000 Jahren Menschen in den Tuxer Alpen unterwegs waren.

Der Fund einer Bronzenadel aus der Zeit von 1400 vor Christus weist ebenfalls auf frühe Besucher hin und die alten Römer hinterließen ihre Spuren in Form von Goldmünzen. Diese hatte man am Tuxer Joch gefunden. Der Zugang war nicht schwierig und so vermutet man, dass eventuell Jäger in das Gebiet kamen und dieses durchstreiften.

Über das Tuxer Joch führt ein in früheren Zeiten häufig begangener Saumweg vom Brenner ins Zillertal hinein und speziell der Übergang vom Wipptal aus schien eine vielgenutzte Wegstrecke gewesen zu sein.

Auch in der Umgebung des Tuxer Jochs wurde Arbeitsgeräte gefunden, die aus der mittleren Steinzeit stammen.

Lizumer Hütte

Die Wattener Lizum ist durch jahrhundertelange bäuerliche Bewirtschaftung geformt und die Nutzung als Alm reicht bis in die vorrömische und vordeutsche Zeit zurück.

1896 wurden, durch die 1884 gegründete „DuOeVA Sektion Hall in Tirol, die Überlegungen zum Bau einer Haller-Hütte in der Lizum laut. Im selben Jahr wurde der Erwerb eines Bauplatzes beschlossen und 1902 der Baubeschluss für die Lizumer Hütte gefasst. Die Verhandlungen mit der Alp-Interessenschaft nahm 10 Jahre in Anspruch (1902-1911) bis schlussendlich am 19. Juni 1911 mit dem Bau der Hütte begonnen und schon nach 6 Monaten (14. Dezember 1911) diese fertiggestellt wurde.

1938 wird die Lizumer Hütte durch Zwangverkauf durch die Deutsche Wehrmacht faktisch enteignet. Nach Kriegende wird die Rückübereignung durch die Gerichte abgewiesen, bis 1955 zumindest eine vertragliche Sicherstellung für die Hütte erreicht wurde. Der Übergabevertrag stellt sicher, dass „die Lizumer Hütte für Zwecke des Alpenvereins erhalten bleiben muss“.

Glungezer-Hütte

1774 wurde der Glungezer als eigene Bergspitze unter „Glungeser-Berg“ vom berühmten Tiroler Kartograph Peter Anich in seinem „Atlas Tyrolenis“ eingetragen. Über die ersten Besteigungen ist nichts bzw. nicht viel bekannt, bis 1845 die erste wissenschaftliche Sommerbegehung durch den wiltener Chorherren und Wissenschaftler Antionius Perktold erfolgte.

In späteren Jahren entwickelte sich der Glungezer zum „Ski-Hausberg der Tiroler:innen“ und kann nun auf eine lange Tradition zurückblicken, unter anderem kann er den Eintrag “erste alpine Skiabfahrtsstrecke Tirols” in seinen eigenen Geschichtsbüchern verbuchen.

Für die 1. um Innsbruck stattfindende FIS-Ski-Weltmeisterschaft 1933 wurde 1932 eine Starthütte in Holzbauweise vom Ski-Club Tirol erbaut. Leider entsprach sie nicht den Anforderungen, worauf im Jahr 1933 anstelle des Holzbaus eine Steinhütte errichtet und im Jahr 1935 vom Tiroler Architekt und Künstler Theodor Prachensky in ein imposantes „Bergheim“ verwandelt wurde.

Seit die Glungezer-Hütte 1951 vom AV Hall in Tirol übernommen wurde, hat der Verein unter Einhaltung behördlicher Vorgaben viel investiert, um die höchstgelegene ÖAV-Gipfelhütte Tirols zu erhalten und den Bedürfnissen der heutigen Zeit anzupassen.

Literatur: Gerald Aichner (2021/2022). „Di TuXa“ – Das große TuXer Alpenbuch (3. Auflage)